Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts besuchten die Kinder des Dorfes Leuchtenburg die Volksschule Rastede. Als die Besiedlung des Gebietes stärker wurde und folglich auch die Zahl der Kinder zunahm, kam der Wunsch nach einer eigenen Schule auf und die Einwohner Leuchtenburgs traten im März 1907 mit einem Gesuch um die Einrichtung einer Nebenschule in Leuchtenburg an den Schulausschuss in Rastede.
Zunächst wird dieses Gesuch von der Gemeinde Rastede abgewiesen, dann aber – nach Intervention des evangelischen Oberschulkollegiums und dem Inkrafttreten eines neuen Schulgesetzes im Jahre 1910 - wieder aufgegriffen und angenommen. Nun muss noch geklärt werden, wo genau die neue Schule errichtet werden soll. In einer Sitzung des Schulvorstandes schlägt der damalige Pastor Janßen vor, die Schule nicht bei den Schlangeschen Häusern, sondern am Sandweg des Gärtners Pannemann zum Landwirt von Essen zu bauen. Dadurch könnte nicht nur die Schule Rastede, sondern auch die überfüllte Schule in Neusüdende entlastet und die neue Schule zweiklassig gebaut werden. Dieser Vorschlag findet allgemeine Zustimmung und wird so bei der Gemeinderatssitzung am 06.06.1911 beschlossen.
Bauzeit
Am 28. Juni 1912 wird dem Bauunternehmer Thien der Bauauftrag für das neue Schulgebäude samt Lehrerwohnung erteilt - mit der Auflage, den Bau bis zum Herbst desselben Jahres fertig zu stellen. Während das Gebäude stetig wächst, befasst man sich in der Gemeindeverwaltung und im Schulvorstand mit der Festlegung des neuen Schulbezirks. Unter Berücksichtigung aller Wünsche werden der neuen Schule 108 Schüler zugewiesen. Mitte September 1912 wird Albrecht Brumund vom Oberschulkollegium zum ersten Hauptlehrer der neuen Schule ernannt; als zweiter Lehrer kommt Heinrich Röbken nach Leuchtenburg.
Einzug
Am 29. Oktober 1912 stehen die Schüler zum ersten Mal vor ihrer neuen Schule und der Unterricht wird aufgenommen: An sechs Tagen haben die Kinder von neun bis zwölf Uhr und an vier Tagen nachmittags weitere zweieinhalb Stunden Unterricht. Die offizielle Einweihung fand am 4. November unter Teilnahme des Gemeinderates, des Schulvorstandes, der Oberschulkommission und der Elternschaft der Leuchtenburger Schüler statt.
Werdegang
- Als Feuerungsersparnis wird im Winter 1923 die ungeteilte Schulzeit eingeführt und beibehalten.
- Im Frühjahr 1928 wird das Gelände mit einer Drainage versehen, da der Bereich um das Schulgebäude immer sehr nass ist.
- Während des zweiten Weltkriegs wird der Schulbetrieb nur noch von einem Lehrer bewältigt.
- Nach Kriegsende dient das Schulgebäude den Siegermächten als Truppenunterkunft. In Folge werden in den Lehrerwohnungen Flüchtlingsfamilien untergebracht. Aufgrund der vielen Flüchtlinge steigt die Schülerzahl im Schuljahr 1946/1947 auf 168, so dass in nun drei Klassen Schichtunterricht stattfinden muss.
- Ab 1953 ist die Schule wieder zweiklassig.
- 1954 werden weitere Flächen erworben und damit der Spielplatz vergrößert.
- Jubiläumsfeier anlässlich des 50jährigen Bestehens der Volksschule Leuchtenburg am 29.10.1962 Im März 1963 findet eine Feierstunde zum 50jährigen Bestehen der Schule Leuchtenburg in der Gastwirtschaft Küpker/Hesse statt.
- Im Sommer 1966 wird die neue Toilettenanlage an der Ostseite des Schulgebäudes angebaut.
- Am 20.06.1987 findet in der Schule Leuchtenburg anlässlich ihres 75jähriges Bestehens eine kleine Feierstunde statt.
- Im Sommer 1996 werden die Containerklassen durch einen Neubau mit zwei Klassenzimmern, einem Lehrerzimmer und zwei Materialräumen ersetzt. Am 8. September findet die Einschulung in den neuen Räumlichkeiten statt. Anlässlich der Einweihung des neuen Schulgebäudes stiftet die Gemeinde zwei Fußballtore.
- Die GS Leuchtenburg ist seit 1999 verlässliche Grundschule und seit 2015 Ganztagsschule.