Gewaltpräventionskonzept
Zu den pädagogischen Leitgedanken der Grundschule Leuchtenburg zählt der Aspekt „miteinander lernen und das Miteinander lernen“. An unserer Schule soll ein Klima herrschen, in dem sich alle Beteiligten wohl fühlen, denn nur in einer positiv erlebten Umgebung lässt sich lernen. Aus diesem Anspruch ergeben sich folgende das Soziale Lernen betreffende Ziele: Wir wollen lernen
- freundlich, achtsam und hilfsbereit miteinander umzugehen.
- über uns nachzudenken und uns in andere hineinzuversetzen.
- Verantwortung zu übernehmen.
Gewalt, ob in physischer oder psychischer Form, soll an unserer Schule keinen Raum finden.
Unsere positive Schulkultur wird gewährleistet durch folgende Elemente:
- Es herrscht ein Erziehungskonsens, der im Schulprogramm verankert ist.
- Eine positive Lernkultur an der Schule wird angestrebt durch klare Ziele im Unterricht, die dabei pädagogisch hinterfragt und schülerorientiert sind.
- Positive Lehrer-Schüler-Beziehungen sowie soziales Lernen sind uns ein besonderes Anliegen.
- Die Schule ist offen für Anregungen und Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Schule.
- Teamarbeit und kooperatives Lernen sind wichtige Grundsätze.
- SchülerInnen, LehrerInnen und Elternschaft werden in die Gestaltung des Schullebens eingebunden.
- Daraus resultiert eine Orientierung unserer Maßnahmen zur Gewaltprävention an folgenden Prinzipien:
Identifikation mit der Schule
- Schaffung einer schulischen Umgebung, die gekennzeichnet ist von Wärme, positiver Anteilnahme und Engagement aller Beteiligten
- Schaffung von Kommunikationsmöglichkeiten
- Setzen von festen Grenzen gegenüber inakzeptablen Verhaltensweisen
- Konsequenz in der Anwendung pädagogischer Maßnahmen
- Werte- und Sozialerziehung im Unterricht
Gewalt kann in verschiedener Form ausgeübt werden:
- Körperliche Gewalt: handgreifliche Übergriffe, Bedrohung, Erpressung, sexuelle Übergriffe, Vandalismus, Beschädigung fremden Eigentums
- Seelische Gewalt: Beschimpfungen, soziale Ausgrenzung, Hänseln, Verspotten, Provokation, Beleidigung
- Gewalt gegen Schulautorität: massive Unterrichtsstörungen, Schwänzen, häufiges Vergessen der Hausaufgaben/Materialien, Arbeitsverweigerung
Grundsätzlich verstehen wir unter Gewaltprävention, dass die Kinder lernen, mit Konflikten im Alltag umzugehen, und eine ablehnende Haltung gegenüber Gewalt einnehmen. Wir wollen ihnen helfen, Handlungskompetenzen aufzubauen, die den Umgang des täglichen Miteinanders erleichtern und das ‚Wir-Gefühl‘ stärken. Dabei versuchen wir, den Kindern Verhaltensmuster und Strategien zu vermitteln, mit Hilfe derer sie sowohl Konflikte vermeiden als auch in Konflikten deeskalierend reagieren können.
Umsetzung des Gewaltpräventionskonzeptes…
… auf Schulebene
- Weiterentwicklung der Schulregeln der Grundschule Leuchtenburg
- Verabschiedung und regelmäßige Evaluation des Gewaltpräventionskonzepts
- Auflistung von Adressen verschiedener Personen / Institutionen, die die erzieherische Arbeit an der Schule unterstützen bzw. begleiten können (z.B. vom Mobilen Dienst, Frau Bojert, Förderschule Am Voßbarg, Kriminalpolizei, Schulpsychologe)
- Stärkung der Identifikation mit der Schule z. B. durch Schulkleidung, Schullied, Schulfeste, Übernachtung in der Schule
- Schulhofgestaltung und Bewegungspausen
- Ausleihe von Pausenspielgeräten durch die Kinder für die Kinder
- Schülerpatenschaften verschiedener Jahrgangsstufen
- gemeinsame Schulausflüge
- Kooperatives Lernen im Unterricht
- Einrichtung eines Schülerrates und regelmäßige Schülerratssitzungen (‚Hömimaz‘-Briefkasten als Möglichkeit, Verärgerung vorzubringen und eigenes Interesse darzustellen)
- Projekttag gegen Gewalt; gemeinsames Erstellen eines Plakates gegen Gewalt
- regelmäßiger Austausch zwischen den Betreuungskräften und den Lehrkräften der ersten beiden Jahrgänge
- bei Konflikten der SchülerInnen mit der Vertretungslehrkraft greift jeweils diejenige Lehrkraft ein, die die Nachbarklasse unterrichtet
…auf Klassenebene
- Friedenserziehung im Religionsunterricht
- Thema ‚Mobbing‘ wird in der dritten Jahrgangsstufe besprochen
- Einüben von Streitkultur sowie Kennenlernen alternativer Konfliktlösungsmöglichkeiten; Einüben gewaltfreier Kommunikation
- Klassenregeln und Umgang mit Regelverstößen (‚Bußgeldkatalog‘, Schülervertrag)
- Klassensprecher (ab 2.Halbjahr Klasse 2, auch in der Funktion von Streitschlichtern)
- Iwidani-Projekt ab Klasse 1; der Ausruf „Iwidani“ als verbindliches Zeichen dafür, dass ein Kind eine Grenze zieht
- Regelmäßiger Iwidani-/Klassenrat, bei dem besprochen wird, was im Schulleben in der vergangenen Woche geschehen ist; zunehmend soll dieser Rat in Klasse 3/4 von SchülerInnen geführt werden
- Rollenspiele
- „Meckerstein“ und „Schatzkiste“ (mit dem vor einem Kind abgelegten Stein und der Ich-Botschaft ‚Ich habe dir diesen Stein gegeben, weil mich geärgert hat, dass du…‘ wird Fehlverhalten und das daraus resultierende schlechte Gefühl angesprochen; mit der Schatzkiste, die an ein Kind gereicht wird, wird positives Verhalten und das daraus resultierende Wohlgefühl hervorgehoben)
… auf Personenebene
- Gespräche mit Tätern und Opfern; ggf. mit der Vertrauenslehrkraft oder der Schulleitung
- Elterngespräche
Unsere erzieherischen Maßnahmen, unser vorbildhaftes Verhalten und unser unterrichtliches Handeln haben zum Ziel, dass die Schüler und Schülerinnen unserer Schule so weit wie möglich die folgenden Einstellungsweisen aufgreifen und Handlungsweisen umsetzten:
- Ich reize MitschülerInnen nicht durch beleidigende Äußerungen und bedrohe niemanden.
- Ich versuche, freundlich und gewaltfrei mit ihnen umzugehen.
- Wenn ich gereizt oder beleidigt werde, gehe ich nicht darauf ein.
- Wenn ich schlecht behandelt werde, sage ich laut und deutlich „Iwidani / Ich will das nicht!“
- Wenn zu mir jemand „Iwidani“ sagt, befolge ich dieses Stopp-Zeichen.
- Lässt mich ein Kind auch nach diesem Zeichen nicht in Ruhe, gehe ich zu einer Lehrkraft – das ist kein Petzen.
- Ich bin offen für klärende Gespräche und halte mich an Absprachen.
- Ich löse Konflikte gewaltfrei, auch wenn mir Unrecht geschehen ist.
- Ich muss mich nicht prügeln um meine Ehre zu verteidigen.
- Gewalt lasse ich nicht auf sich beruhen, sondern ich vertraue mich einer Lehrkraft oder einem anderen Erwachsenen an.